Stangengebiss - eine Versuchung wert

Von Reitsport

Der Markt ist übersättigt mit den vielen verschiedenen Trensen fürs Pferd. Für jegliche Probleme werden von Herstellern vielerlei Trensen angeboten. Die Übersicht darüber haben wir schon lange alle verloren, aber schlussendlich behaupten sich wenige über lange Zeit. Wir alle kennen die einfach und doppelt gebrochene Wassertrense, Olivenkopftrense, Knebeltrense und zu guter Letzt das Stangengebiss. Natürlich habe ich meine Erfahrung in den letzten 10 Jahren zu vielen verschiedenen Trensen gemacht, nur nicht zum Stangengebiss. Somit bestellte ich auf www.reitsport.ch von der Marke Beris die Wassertrense Comfortstange soft. Da es für unser Shetlandpony Django, mit einem Stockmass von 110cm, ist, bestellte ich die Grösse in 13cm.

Vorerst ist der Stand der Ausbildung des Pferdes überaus fundamental. Django ist an der Hand sehr gut ausgebildet und am langen Zügel haben wir durchaus schon gute Grundkenntnisse. Ebenfalls ist er weich im Maul und reagiert schon fast zu sensibel auf die Hilfen. Bisher lief er mit einer doppelt gebrochenen Wassertrense was ihm, meines Erachtens, nicht komfortabel war.

Ebenfalls sollte man sich über die Wirkung jedes Gebisses erkundigen bevor man es am Pferd ausprobiert. Somit erläutere ich gerne meine neu gewonnen Erkenntnisse über das Stangengebiss und wie ich nach meinem Test dazu stehe.

Die Stange wirkt beim Pferd Druck auf die gesamte Breite der Zunge aus, wobei die gebrochene Trensen im Gegensatz mehr auf den Rand Wirkung erzielt. Wichtig anzumerken ist auch, dass jedes Stangengebiss feine Wölbungen besitzt um eine Optimale Lage zu gewährleisten. Daraus erfolgt, dass ein Pferd vom Reiter über Gewichts- und Schenkelhilfen gebogen und gestellt werden können. Eine Stange gehört somit nur in erfahrene und feinfühlige Reiterhände. Genau das wiederspiegelte mir auch Django im Test. Am langen Zügel ist er immer noch ein wenig hektisch und braucht die seitliche Einwirkung in kritischen Situationen. Während unseres Spazierganges im Gelände mit dem Stangengebiss von Beris, lief er sehr zufrieden mit gutem Vorwärtsdrang. Doch verstand er, dank ausstehender Ausbildung, die seitlichen Hilfen noch nicht gleich gut wie mit der zweifach gebrochenen Wassertrense. Allerdings lief er während der Bodenarbeit, sowie den Spaziergängen an der Hand, viel besser und offensichtlich zufriedener. Django nimmt diese Trense lieber ins Maul als die doppelt gebrochene. Auch war er immer sehr unruhig im Maul und schien einen gewissen Störfaktor mit sich zu bringen, doch dies fand ein abruptes Ende mit dem Stangegebiss.

Nicht nur das angepriesene langlebige Kunststoffmaterial welches ich sehr schätze, durch Djangos starke Kautätigkeit macht es zu einer guten Investition, sondern auch die Gebissscheiben welche eine ruhigere und konstantere Lage im Maul versichern und die Mundwinkel schützen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse würde ich die Trense jedem weiterempfehlen, der sein Pferd oder Pony fein an den Hilfen ausgebildet hat. Für die Langzügel werde ich weiterhin meine doppelgebrochene Wassertrense gebrauchen. Dies mit dem Ziel, Django so gut auszubilden, dass ich auch hier die Stange einsetzen kann.

Falls ihr noch weitere Fragen zu diesem Thema habt, beantworte ich sie euch gerne in den Kommentaren. Ebenfalls sind auch Vorschläge für weitere Tests erwünscht!

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Dressur am langen Zügel