Mash mmmhhhhhh….

Von Reitsport

Geht es Euch auch so? Die kalte Jahreszeit beginnt ja nun doch langsam und ich bin schon wieder alle Zutaten am zusammen suchen um meinem Pferd und dessen Stallgenossen regelmässig ein Mash zubereiten zu können. Denn für viele Pferde ist ein Mash eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Doch was macht diesen warmen Futterbrei denn eigentlich so gesund und lecker?

Ursprünglich kommt das Mash aus der Kavallerie-Zeit. Damals wurden Weizenkleie, Leinsaat und Salz für die Pferde eingekocht, da die Pferde nach starker Anstrengung ein leicht verdauliches Futter benötigten. Mit der wachsenden Popularität des Pferderennsports stieg auch die Nachfrage nach dem leicht bekömmlichen Futter mit der heilenden Wirkung.

Der Hauptbestandteil eines Mashes ist Weizenkleie und genau das ist auch jene Zutat, die besonders bei Kolik-Anfälligen Pferden und solchen mit Magen- und Darmproblemen als hervorragendes Diätfutter eingesetzt wird. Die Weizenkleie enthält neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen Schleimstoffe, die die Darmbewegung fördern und die Konsistenz des Darminhaltes verbessern. Weil sie sich wie eine Schutzschicht über die Magen- und Darmwand legen, verhindern sie gleichzeitig Reizungen. Diese Wirkung unterstützt auch ein weiterer Klassiker im Mash, der Leinsamen. Auch er ist reich an Schleimstoffen und wirkt sich dank seines hohen Gehalts an Fettsäuren positiv auf den Fell- und Hautstoffwechsel aus.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sich ein Mash aber auch super zu, „verstecken“ von Dingen wie Medikamenten oder stark schmeckenden Ergänzungsfuttermittel (wie z. B. Ingwer) eignet, da dessen Akzeptanz sehr hoch ist. Wichtig: Solche Zugaben sollten erst nach dem Kochen in die abgekühlte Masse gegeben werden, da diese vielfach hitzeempfindlich sind und somit ihre Wirkung verlieren oder verringern.

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Bildquelle: cavallo.de

Was gilt es denn sonst noch zu beachten?

Keine Harten Zutaten: Füge dem Mash keine harten Zutaten bei, wie z. B. Maiskörner, viele Pferde lieben es, das Mash einfach runter zu schlabbern, ohne das Futter gross kauen zu müssen.

1-2x pro Woche: Ein gesundes Pferd kann ohne bedenken 1 – 2x pro Woche mit einem Mash verwöhnt werden. Mehr sollte es jedoch nicht gefüttert werden, da der hohe Kleieanteil zu einer Phosphatüberversorgung führen kann.

Nicht alles kochen: Gewisse Zutaten wie Obst und Gemüse sowie Kräutermischungen sollten erst kurz vor dem Verfüttern beigefügt werden. So bleiben dessen Inhaltsstoffe erhalten.

Nicht zu warm: Mash darf nicht zu warm gefüttert werden, auf keinen Fall also heiss! Am besten rührst du das Futter vor dem Schöpfen richtig gut durch, so kann die Hitze, welche sich meist in der Mitte sammelt, gut verteilen.

Abkühlen: Um ein rasches Abkühlen des Futterbreis zu verhindern, gerade bei kalten Aussentemperaturen, legst du am besten während der Quellphase einfach einen Deckel drauf. Es gibt bei uns auf reitsport.ch auch eine Müsli-Schale aus Kunststoff welche direkt mit passendem Deckel geliefert wird und für die Mash Zubereitung einfach ideal ist!

Lass dem Mash Zeit: Gib dem Mash ausreichend Zeit zum Quellen. Im Idealfall solltest Du eine Quelldauer von ca. 30 min eingehalten werden. Verwende so viel Wasser, dass sich ein flüssiger Brei entsteht. Nur so wird das Mash nicht zu nass.

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Bildquelle: Brotbasis.de

Doch was ist denn jetzt besser, ein selbst gemachtes Mash oder eine Fertig-Mischung? Die Palette ist mittlerweile so gross, dass Mash in den unterschiedlichsten Variationen angeboten wird: von klassisch bis auf Kleie-Basis über getreidefreie Mischungen – heute kannst Du alles erhalten. Aber auch in Eigenregie kannst Du deinem Pferdchen ein leckeres und preiswertes Mash zubereiten. Der Vorteil hierbei ist: Wenn Du selber kochst, weisst Du bestimmt was drin ist und kannst so unnötige Zusatzmittel wie künstliche Aromen oder Konservierungsstoffe verzichten. So kannst Du die Gesundheit deines Pferdes optimal fördern.

Hier einige verschiede Mash-Rezepte zum selber machen:

Kräutermash

Zutaten: 250 g Weizenkleie, 250 g Haferschrot, 50 g Leinsamen, 50 g Sonnenblumenkerne, 50 g getrockente Kräuter (Brennnessel zur Entwässerung, Spitzwegereich bei Hustenpferden, etc.) Mineralfutter nach Dosierungsangaben des Herstellers

Zubereitung: Leinsamen 20 Minuten kochen. Die Weizenkleie mit heissem Wasser zu einem Brei anrühren. Die Leinsamen und alle anderen Zutaten zu dem Brei mischen. Alles gut durchziehen lassen und mit kaltem Wasser aufgiessen, bis das Mash zu einem schönen Brei wird.

Bananenmash

Zutaten: 250 g Weizenkleie, 125 g Haferschrot, 70 g Leinsamen, 250 g Bananen (ohne Schale gewogen), Mineralfutter nach Dosierungsangaben des Herstellers

Zubereitung: Leinsamen 20 Minuten kochen. Die Weizenkleie mit heissem Wasser zu einem Brei anrühren. Die Bananen schälen und mit Hilfe einer Gabel zu Bananenbrei verarbeiten. Die Leinsamen und alle anderen Zutaten zu dem Kleiebrei mischen. Alles gut durchziehen lassen und mit kaltem Wasser aufgiessen, bis das Mash zu einem schönen Brei wird. Je nach Obstvorliebe der Pferde kann natürlich auch anderes Obst mit ins Müsli gemischt werden. Das Obst muss aber vorher zu Brei verarbeitet werden, damit die Pferde nicht aufgrund unterschiedlicher Kauanforderungen der Zutaten Schlundverstopfung bekommen.

Vitamin-Mash

Zutaten: 250 g Weizenkleie, 70 g Leinsamen, 250 g gequetschter Hafer, 250 g Äpfel, 250 g Möhren, Mineralfutter nach Dosierungsangaben des Herstellers

Zubereitung: Leinsamen 20 Minuten kochen. Die Weizenkleie mit heissem Wasser zu einem Brei anrühren. Die Möhren und Äpfel reiben oder raspeln. Die Leinsamen und alle anderen Zutaten zu dem Kleiebrei mischen. Alles gut durchziehen lassen und mit kaltem Wasser aufgiessen, bis das Mash zu einem schönen Brei wird.

Mash für Pferde – das Original

Zutaten: 250 g geschroteter Hafer, 250 g Weizenkleie, 70 g Leinsamen, 1 TL Salz

Zubereitung: Leinsamen 20 Minuten kochen. Die Weizenkleie mit heissem Wasser zu einem Brei anrühren. Die Leinsamen und das Salz zu dem Kleiebrei mischen. Alles gut durchziehen lassen und mit kaltem Wasser aufgiessen, bis das Mash zu einem schönen Brei wird.

Öl-Mash für die Zeit im Fellwechsel

Zutaten: 250 g Weizenkleie, 250 g gequetschter Hafer, 70 g Leinsamen, 2 EL Leinöl, 1 TL Salz

Zubereitung: Zubereitung: Leinsamen 20 Minuten kochen. Die Weizenkleie mit heissem Wasser zu einem Brei anrühren. Die Leinsamen, das Öl und das Salz zu dem Kleiebrei mischen. Alles gut durchziehen lassen und mit kaltem Wasser aufgiessen, bis das Mash zu einem schönen Brei wird.

Die Zutaten sind jeweils für ein Grosspferd von ca. 550 kg bei leichter Arbeit und für eine Mashmahlzeit berechnet. Die Reste keinesfalls aufheben und zu einem späteren Zeitpunkt verfüttern, da das Mash schnell gärt und schlecht wird.

So, und nun könnt ihr loslegen!

Mein Grosser freut sich jeweils nach einem Turnier oder Training und im Winter immer am Weekend auf sein Mash.

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